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Freitag, 14. November 2014

Eine Kindheit in Ghana



Eine alleinerziehende Mutter ist überfordert

Der Baobab-Baum,
ca. 2008 gemalt von Isaac K. Arthur
Isaac wächst in sehr armen Verhältnissen in einem Dorf auf. Er muss von klein auf viel auf dem Feld mitarbeiten. Dann trennen sich die Eltern und der Vater zieht weiter weg und lebt mit einer neuen Frau, jedenfalls ist es zu weit für Isaac, um seinen Vater zu besuchen. Nun hängt alles an der Mutter, aber  allein schafft sie es nicht, genug für sich und Isaac heranzuschaffen.

 

Der Hunger ist groß

Isaac muss nun täglich vor der Schule mehrere Stunden auf dem Feld arbeiten, der Hunger ist groß, die Last der Arbeit auch, oft ist es nicht möglich, noch zur Schule zu gehen. Etwas mehr als fünf  Jahre geht er unregelmäßig zur Schule, aber dann bricht er ab, School-Drop-Outs“ nennen wir das.
Er arbeitet auf dem Feld der Mutter und hat viel Hunger. Irgendwann ist die Mutter nicht mehr da und der Vater unendlich weit weg, jedenfalls, wenn man alle Strecken zu Fuß gehen muss.

Der Junge sucht einen Ausweg aus der Not

Aber in der Nähe seines Dorfes Kissi gibt es inzwischen die Baobab Schule und Isaac nimmt sich vor, Madame Edith zu fragen, ob er da auch hin darf. Erst verpasst er sie mehrmals, dann versucht er früher an der Straße zu stehen, wo sie mit ihrem Land Rover lang fährt und kann sie schließlich anhalten und fragen.

Die 'Baobab Children Foundation'

Isaac stellt seine Werke auf einer Baobab Veranstaltung aus.
Edith de Vos sagt ihm, er solle am nächsten Tag zum 'Baobab Centre' kommen und mit Mr. Alhaji sprechen. Tags drauf macht er sich früh auf den Weg und wartet lange und der Hunger macht ihm zu schaffen.  Mr. Alhaji kann aber nicht einfach einen vielleicht Vierzehnjährigen aufnehmen, eigentlich muss immer ein Elternteil mitkommen oder zumindest ein Verwandter, um die Angaben des Jugendlichen zu bestätigen. Aber die Mutter ist irgendwo und der Vater weit weg, andere Verwandte wohnen auch nicht in der Nähe. Schließlich kommt eine Nachbarin mit und kann bestätigen, dass Isaac die Wahrheit gesagt hat.
Und Isaac wird aufgenommen.

Er kann die nächsten 5 Jahre in dem Jugenhostel wohnen, im Frühjahr 2011 brennt dieses Rundhaus dann aber durch ein Buschfeuer ab.


Isaac bekommt nun drei warme Mahlzeiten jeden Tag bei Baobab, er hat auch wieder Unterricht.

Der Junge erhält auch ein Fahrrad aus einer größeren Lieferung von Fahrrädern, die ein Freiburger Lehrer immer wieder für Baobab sammelt. Heute wird diese Sammlung von der Stuttgarter Gruppe 'Fahrräder für Afrika' durchgeführt. Isaac muss sein Rad oft reparieren, so dass er später sagt, neben allen anderen Dingen, die er in den 5 Jahren bei Baobab gelernt hat, Fahrräder kann er auch gut und schnell reparieren. 

Wer mehr über 'Fahrräder für Afrika' wissen möchte, bitte hier anklicken.

Außerdem ist er zum Schreiner ausgebildet worden und Baobab hofft, dass er in diesem Beruf Arbeit suchen würde. Zum Abschluss seiner Ausbildung erhält er deshalb auch eine Grundausstattung an Schreinerwerkzeugen.
2012 von Isaac gemalt

Ein junger aufstrebender Künstler, Schüler von Godwin Adjei Sowah 

Aber Isaac will einen anderen Weg gehen, denn inzwischen versteht er sich in erster Linie als Künstler, denn diese Fähigkeit hat er in den Kunstkursen von G. Adjei Sowah entdecken und ausleben können.
Adjei kommt seit Jahren jeden Monat für eine Woche zu  Baobab und  macht mit allen Jugendlichen, die begabt sind oder einfach Lust am Malen haben, einen Intensiv-Kurs, meist malen sie mit Acrylfarben.

Isaac präsentiert seine neuen Bilder 2012/13
vor dem 'Baobab House' in Cape Coast
Isaac malt in jeder freien Minute und wenn er das Geld für die Materialien hat. Seit 2011 kann er  eine Reihe von Bildern im 'Baobab House' in Cape Caost oder anderswo verkaufen, aber leben kann er davon noch nicht ganz, sodass er froh ist, dass er ein regelmäßiges Einkommen als Kellner im Restaurant des „Baobab Houses“ hat.

Hier anklicken, wer zur Facebook-Seite des Baobab Houses kommen will. 

Wenn man diesen selbstbewussten jungen Mann heute sieht, dann kann man sich nicht vorstellen, was er alles schon in seinem Leben erlebt hat.

Isaac ist auch in einem Werbefilm für das 'Baobab House' zu sehen.

Der Hunger der frühen Jahre

Aber wenn er von dem Hunger seiner frühen Jahre spricht, dann erlebt er ihn kurz noch mal, dann spürt man als Zuhörerin etwas davon.

Wenn ihr diese Geschichte per E-Mail weiterschicken wollt, so einfach unten links den kleinen Briefumschlag mit schwarzem Pfeil anklicken und ab geht's.


1 Kommentar:

  1. Isaac ist heute ein aktiver Künstler. Er hat eine kleine Galerie gegenüber Elmina Beach Resort und er arbeitet als Vollzeitkellner im Baobab Restaurant. Er ist unser Kellner "Number one", da er einen ausgezeichneten Service leistet, freundlich ist und mit den Leuten spricht. Er klärt sie über Baobab auf und wirbt für Unterstützer. Oft natürlich nicht ganz uneigennützig auch für seine Bilder, die wir im Laden verkaufen. Geht es um die Festsetzung seiner Preise, setzt er die Latte gerne zu hoch an. Er ist stolz auf Baobab und bei uns gelernt zu haben.

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