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Mittwoch, 19. August 2015

Der Philosoph Peter Singer macht sich für Patenschaften stark


Patenschaft und Anti-Moskito-Bettnetze

Baobab-Schüler malen ihr Bett samt Moskito-Netz (2015).
Der australischer Philosoph Peter Singer gab vor kurzem dem Spiegel ein Interview über effektiven Altruismus, die Wohlhabenen der Welt hätten eine moralische Pflicht etwas abgeben an andere, die zu wenig  haben.
Dabei macht er sich Gedanken, auf welche Art und Weise man alles helfen kann, er erwähnt auch langjährige Patenschaften für ein bestimmtes Kind und „überschaubare Beträge etwa für Anti-Moskito-Bettnetze“.

Patenschaften geben dem Paten auch etwas zurück

Weiter erläutert er in diesem Interview, all dies „kann eine ebenso große emotionale Befriedigung verschaffen. Ethik hat eine rationale Basis. Das moralische Gesetz ist laut Kant ein Gesetz der Vernunft, und der Gebrauch der Vernunft weckt durchaus positive Gefühle in uns, weil er zu unserer Selbstachtung beiträgt.“ (Spiegel Nr. 32/2015, S. 120)

Effektiver Altruismus

Singer wägt auch ab, ob man eher für ein Museum oder für ein Hilfsprojekt spenden solle, denn „in der Logik des effektiven Altruismus genießt die Rettung von Leben beziehungsweise die Herstellung oder Wiederherstellung lebenswerter Umstände höchste Priorität. In einer Welt, in der alle Armutsprobleme gelöst wären, hätte ich nichts gegen Spenden für Kunstgenuss. Solange aber jedes Jahr sechs Millionen Kinder unter fünf Jahren an den Folgen von Armut sterben, sollten wir uns anderen Aufgaben widmen.“ (ebenda S. 121)

Aufgewachsen auf dem europäischen Kontinent bin ich natürlich geprägt von Kants Lehre und den von Peter Singer im 'Spiegel' vorgestellten 'effektiven  Altruismus' unterschreibe ich gerne. So gerne ich in ein Museum gehe und dort Kultur aufsauge, auch für mich steht die Armutsbekämpfung immer im Vordergrund.
Lasst uns alle mehr für die Kinder dieser Welt tun, keines sollte hungern oder nicht zur Schule gehen können. Jedes Kind sollte eine Perspektive in seinem Heimatland haben und sich dort sicher fühlen.

Es gibt viele gute Projekte, die sich dieser Aufgabe auf der ganzen Welt verschrieben haben, ein Projekt davon kenne ich und dafür werbe ich auch: „Baobab Children Foundation“ in Ghana.
In Ghana sind Moskito-Netze ein Segen.

Baobab braucht Paten, denn noch immer stehen Kinder auf der Warteliste von Baobab. Sobald ein neuer Pate gefunden werden konnte, kann eines dieser Kinder aufgenommen werden, erhält es Unterricht, Essen, ein Bett samt Moskitonetz - ja, auch davon sprach Singer  -  und eine Berufsausbildung.

Freitag, 20. März 2015

„Fufu“ mit Soße und Ähnliches


Das Essen in Ghana

Coconutssoße wird hergestellt.
 Es ist gar nicht so einfach, über das Essen in Ghana zu schreiben, denn vieles, was am Straßenrand an Ständen angeboten wird, sollte ein Europäer lieber meiden, weil sein empfindlicher Magen mit dem Essen oder mit dem Wasser, was zur Zubereitung benötigt wurde, Probleme bekommen könnte.

Aber vieles konnte ich beobachten, wusste dann aber meist nicht, welche Zutaten dafür verwendet wurden. 

Kassawa und Yam

Die Wurzeln werden geschält.
Ich glaube, Ghanaer essen gerne eine Art Kloß mit einer roten oder braunen Soße. Zwischen den Klößen gibt es große Unterschiede: So kann der Kloß aus „Kassawa“, das ist eine größere Wurzel, oder aus Mais hergestellt sein. Aber er kann auch aus „Plantain“, das sind Kochbananen,  oder aus „Yam“ entstehen.
Natürlich gibt es auch noch Reis im Land, die daraus entstehenden „Riceballs“ sind eine weitere sättigende Beilage für die Soße.

Plantain und Fufu

 
Grace stampft die Wurzeln und George hilft (2012).
Zur Zubereitung der verschiedenartigen Klöße wird die Grundsubstanz gestampft, gemahlen, gekocht oder auch mal geröstet.
Jeder, der schon mal in Ghana war, hat noch das stundenlange Stampfen von „Plantain“ oder „Kassawa“ im Ohr, daraus wird das allseits beliebte „Fufu“ hergestellt, das als das Nationalgericht Ghanas bezeichnet werden könnte.

Überall in den Dörfern kann man Frauen oder Töchter vor ihrer Hütte oder im Innenhof sitzen sehen und in einer Schale oder Mörser die genannten Zutaten stampfen und die Masse immer wieder wenden sehen.

Vorbereitungen zuum Herstellen der Soße

Rote Soßen mit Chilli

Der so entstandene klebrige Klos ist in ganz Ghana sehr beliebt und wird mit einer scharfen oder feurigen Soße serviert. Neben Tomatenmark, Pfeffer und Chilli kann die Familie es sich manchmal auch leisten, etwas Fisch oder Fleisch zur Soße bzw. zur Suppe dazu zu geben.
Gemüse ist eher seltener darin zu finden.

 

 

Essen mit der reinen Hand

In der Dininghall beim Essen (2012)
 Mit der „reinen“ Hand, also mit rechts wird ein Stück vom Kloß so genommen, dass sich damit die Soße aufnehmen lässt, ein Löffel ist traditionell nicht notwendig.
Die linke Hand hat auf dem Tisch nichts zu suchen, sie ist für die unreinen Tätigkeiten vorbehalten. Auch ein Besucher sollte sich an die Aufgabenteilung der Hände halten, wenn er nicht Ablehnung spüren will.

Frittierte Yamstücke

Lebt man schon länger in Ghana und kann seinem Magen schon mehr zumuten, dann kann man auch auf eigene Gefahr frittierte Yamstücke, Teigbällchen oder Obst am Straßenrand kaufen. Bananen oder gekochte Eier kann man unbedenklich essen, alles, was eine Schale hat, kann fast nicht mit Schmutz in Berührung gekommen sein.
Bananen und Eier am Stand in Kissi

Sehr viel wird auch Weißbrot am Straßenrand angeboten, an das viele Essen von diesem weichen Brot muss man sich erst gewöhnen, falls man in Deutschland zuvor viel Vollkornbrot gegessen hat, und verschlingen wird man es, falls man mal eine zu scharfe Soße erwischt hat.

Dienstag, 3. März 2015

Can you help a boy with muscle dystrophy?

Bright 2012
Bright, die Baobab boy with muscle dystrophy, asked his doctor: Can you give me new muscles, can you install new muscles in my body?

Here you can find Brights story.

And in the last days a letter arrived me and Bright called for help:

"I'm getting weaker and weaker, so please Mum, if you can look for help in any way for me. To help me in my sickness..."

I'm not a doctor, I'm only an author, but I can publish his letter. Maybe samebody can help him. I hope it.

Here is his letter:

"Dear Madam Bib,
whenever I took my pen to write to you, I allways became so excited because I'm going to speak to my mother whom I have seen you for the past two or threee years ago.

How is life Mum? I hope you are doing well like in the olding days and everything is good lay, almitghty God.
Bright and his best friend Emmanuel Frimpong make
plastic sachets. (2013)

We are doing well here. I always thank you for the gifts you always give them to me and my brother all days.

Mum, I finished writing my "Foundation Exams" on last year in December 18th 2014. The exams were in two parts, the practical and the academics. The academic exam was in threee syllabus which is Maths, English and Entrepreneurship (T-S-T).
I choose Art as my practical, so I wrote exams about it.

And this will change my life in future. 

Collins + Bright with blue T-Shirts. (2014)
I'm still schooling in Baobab. My brother Collins  has also join me in the Art class and at the same in Cane and Bamboo.
I'm looking forward to write my trade test one in this year and when I pass, I will write the two in the following year that is 2016.
After that I can go to Senior High School.

But Mum, I'm getting weaker and weaker, so please Mum, if you can look for help in any way for me. To help me in my sickness issue which is not helping my studies.

Thank you for your brightness, lovely, hopeful and the kindness you are showing me and my family.

Yours faithful Bright Mensah"

Bright Mensah, Baobab Children Foundation, Post Office Box AD 534, Cape Coast
E-Mail to Bright: ghana@baobab-children.de

1. Kommentar:
Eine Ärztin hat in einem Kommentar  auf einen auf deutsch erscheinenden medizinischen Infodienst hingewiesen. Danke für den Hinweis auf diesen Link:

Einige medizinische Infos zur Muskeldystrophie

Donnerstag, 26. Februar 2015

The Baobab Tree in Madagascar and Africa

Vom 23. Februar 2015 für zumindest eine Woche, aber vielleicht auch wesentlich länger, läuft in der Mediothek von Arte ein sehenswerter Film über den Affenbrot-Baum "Baobab", Namensgeber für unser Projekt in Ghana "Baobab Children Foundation".
Klicke den folgenden Link an und nach einem kurzen Vorfilm beginnt der eigentliche Film:

The Baobab Tree


Sollte das nicht funktionieren, dann folgenden Link kopieren und selber aufrufen:
http://www.arte.tv/guide/de/040226-000/baobab?autoplay=1

Mittwoch, 21. Januar 2015

Can you read? Kannst du lesen?


Können alle Afrikaner(innen) lesen? 

Was soll diese Frage?! Natürlich! Und wer es nicht kann, ist selber schuld!!

Kinder sind nie schuld. 

Aber kein Kind ist schuld, wenn es etwas nicht kann.
Warum können so viele Kinder in Ghana und anderswo nicht lesen?

In Ghana ist die Grundschule umsonst!

 
Seit 2012 hängen die Buchstaben des Alphabets samt einem Symbol in der Dining Hall
über den Köpfen der Baobab-Jugendlichen. (Foto 2014)
Das ist gut.
Aber nicht umsonst sind die Schuluniform samt Halbschuhen,  die Schulbücher, die Stifte, die Hefte.
Barfuß darf man eine Schule einfach nicht betreten, mit Flip-Flop auch nicht! 
Na, dann sind alle Kinder von Armen vom Schulbesuch ausgeschlossen, die dafür einfach kein Geld übrig haben.

Viele Jugendliche konnten nicht lesen, als sie zu Baobab kamen.


Jeder Buchstabe hat einen Laut.
Immer wieder kommen 12-Jährige zu Baobab, die nicht schreiben und nicht lesen können. Und mit 12 Jahren fällt es schwer, das zuzugeben. Sie haben gelernt, das zu verheimlichen, es soll nicht auffallen, sie mogeln sich durch.

Was ist Lesen?

Aber eigentlich wissen sie auch nicht so richtig, was Lesen genau ist. Denn in Ghana ist es bei den großen Klassen üblich und auch gar nicht schwer, Texte auswendig zu lernen.
Da in den Klassen viele Kinder sind, lassen die Lehrkräfte die SchülerInnen sehr viel im Chor sprechen. Oder sie müssen alle nacheinander etwas vorlesen, dann können es aufmerksame SchülerInnen weiter hinten in der Kette auch bald auswendig.

Wenn ich einen Text auswendig aufsagen kann, dann kann ich wohl lesen.



Später wurden sie als Alphabet-Kette
in die Dininghall ghängt.

Bei Baobab hat mich eine Schülerin stolz zu sich ins Zimmer gerufen und mir angeboten, sie wolle mir etwas vorlesen. Als Lehrerin konnte ich diese Demonstration gar nicht ausschlagen.
Ich bekam das Buch zum Mitlesen und Lizbeth las eine Seite eines Schulbuches fast fehlerfrei vor. Als ich ein wenig mehr hören wollte, bekam ich zur Antwort, sie könne nur diese Seite lesen.
Lizbeth wusste gar nicht, dass Auswendiglernen nicht gleich Lesen ist.

Viele Analphabeten bei Baobab wussten gar nicht, dass jeder Buchstabe einen Laut (oder mehrere) hat, den man sich erschließen könnte.

NFE - Non Formal Education

Joyce lernt beim NFE-Lehrer Raphael den Zusammenhang zwischen Buchstabe und Laut.
In Fanti gibt es noch einen zusätzlichen Buchstaben. (Foto 2012)
Ghanaische Experten der 'NFE' kamen deshalb zu Baobab, um in der  vertrauten Sprache der Region, in Fanti,  genau dies zu vermitteln. In Fanti weiß jeder Jugendliche, wie alle Pflanzen der Umgebung heißen, er kennt z. B. alle Baumarten. In Fanti kann er alle Begriffe stolz sagen.
Mit einer speziellen NFE-Methode kann jede(r) den Zusammenhang von Buchstabe und Laut begreifen. 

Wenn das klar ist, dann geht das nach ein paar Wochen auch in der ungewohnten Schulsprache der weiterführenden Schule: in Englisch. Beginnt man aber den gleichen Sachverhalt in der Amtssprache Englisch zu vermitteln, dann ziehen sich dieselben Jugendlichen zurück, denn in Englisch sind sie unsicher, da kennen sie die meisten Begriffe nicht, da heißt z. B. jeder Baum einfach nur: tree.

Eine neue Welt erschließt sich.

Einfache Texte können bald gelesen werden. Man ist nicht mehr ausgeschlossen. Ganz neue Dimensionen eröffnen sich.
Ein Bilderbuch mit kleinen Begleitsätzen wird nicht nur von einem Mädchen verschlungen. Gleich mehrere Mitschüler schauen über die Schulter.
Ein Buch interessiert alle.          Foto von Susan Sh. (2014)

Wer lesen kann, ist glatt im Vorteil!



Dienstag, 6. Januar 2015

"Baobab Children Foundation" in the Central Region of Ghana


The NOG is founded in 2001

The Baobab-Student Albert Owusu
painted the Baobabtree. (2012)
„Baobab Children Foundation" is an NGO founded in 2001, which has established a training centre with an integrated school in 2005, in order to strengthen the rights of children. 20-30 Ghanaian and Edith de Vos are operating the institution.
As a partner of the German „Friends of Waldorf Education"  and as a result of the German “Weltwärts” program, "Baobab Children Foundation" welcomes four volunteers a year.

Ghana


The farmer is siting in front of his cottage
in the village Anweem. (Photo 2012)
During the first decades of the 20th century, Ghana has been able to turn their profit from cultivating cocoa and gold mining into a, in Africa unique, development of their infrastructure (streets, harbours, hospitals and schools). At times Ghana even used to be the worlds strongest exporter of cocoa. In 1957 the country was the first nation all over black Africa, gaining independence. The first president was Nkruma. 1967, just ten years later Ghana experienced its first revolt. The following period was marked by constant changes between a civil and a military government, as well as financial mismanagement and corruption. Thus the successful times for the Ghanaian economy came to an end. A period of famine during the 1980’s finally demanded searching for help in the Western world and following the associated requirements set by the IWF.  In 1993 the country obtained a democratic constitution.

Despite a dept relief and a temporary rise of export figures, 

You do everything outside. (Photo: Felix 2014)
the misery of many children remained a dramatic challenge. Children living in the streets, neglected teenagers, who were often not even sent to school or had to leave school, because they couldn’t pay school fees.

Former farm workers and housekeepers, mothers in their teens and illiterate youngsters prompted a group of people to do something against it and therefore found the „Baobab Children Foundation“.
That's Lizbeth, a wonderful student of Baobab. (2012)
The youngsters attending „Baobab Children Foundation“ often suffer from aggression and a deeply torn self-esteem. Therefore it is the main aim of the initiative, to point out a path to the future, which is not lacking perspective, to the children and teenagers. Thus it is of utmost importance to support the young people with their search for a profession.

Currently 70 students aged 12 to 20 attend Baobab School, studying arithmetic and learning how to read and write. In order to teach practical skills to their students, the initiative offers a variety of courses, including carpentry, cycle repairing, weaving, sewing, batik making, stitching, woodcarving, basket making, beads making, traditional drumming, dancing, and organic agriculture
Baobab is admitting more students with a handicap or an illness. (2014)


 The aim of the teenagers is to obtain a terminated apprenticeship with a public assessment, after four years of training and a practical year. Furthermore, the fostering of their traditional culture is supposed to give them confidence and strengthen their self-esteem through getting in touch with their roots. The school is funded by donations
If you want to sponsor  one child or the school, that would be nice. 

Please send us an e-mail:

In the last years it is a little bit more possible for Baobab to profit from several products of their own. But for the next 3 - 5 years we need your help.

Contact

Edith de Vos in Ghana:    
ghana@baobab-children.de
Germany: Baobab Children Foundation e.V.:
patenschaften@baobab-children.de
Homepage: www.baobab-children-foundation.de


Facebook: www.facebook.com/baobabchildren

Thanks to Jona. I wrote this article with his help.