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Freitag, 17. Oktober 2014

Die Schulzeit sieht bei Baobab im Westen von Afrika etwas anders aus.



Lizbeth strahlt immer, egal, wann man sie bei Baobab fotografiert.

Die Baobab School ist eine Art einfaches Internat für die Ärmsten der Armen

Drei Monate lernen und leben die Kinder und Jugendlichen bei Baobab, dann gehen sie für einen Monat zurück in ihr Dorf, zurück zu ihren „Versorgern“, manchmal sind es noch beide Eltern, oft nur die Mutter oder Oma, ansonsten Tante oder Onkel. Die Jugendlichen müssen dann ihrer Familie auf dem Feld helfen oder etwas anderes machen, was ein wenig Geld oder Essen einbringt. Denn auch wenn keine Familie etwas für Baobab zahlen muss, nichts für das Essen,  die Unterkunft, die Schuluniform oder die Stifte oder die Hefte, so ist doch jede Familie auf die Mithilfe von allen angewiesen.
Nach dem "Ferienmonat" treffen die SchülerInnen allmählich in der Schule ein, aber alle 70 sind erst am Ende der zweiten Woche da. Abgeholt werden inzwischen nur noch Bright und Collins, 2 kranke Brüder, die fast nicht mehr laufen können.


Die Jugendlichen lernen einen Beruf

Die Baobab-Internats-Schule ist in Trimester aufgeteilt, d.h. alle wohnen und schlafen hier 3 Monate  im Jungen- bzw. Mädchenhaus und machen neben dem Schulunterricht auch gleich eine Berufsausbildung und dann geht es für einen Monat heim und sie tauchen wieder in ihr gewohntes ghanaischen Familien- und Dorfleben ein.   

Die Jugendlichen putzen das Baobab-Gelände ganz selbstverständlich selber

Um halb sechs stehen die ersten Jugendlichen morgens auf und putzen erst mal ihre Zähne. Um sechs, wenn es noch nicht richtig hell ist, machen die meisten schon ihre morgendliche Aufgabe. Denn wer mit dem Fegen einer bestimmten Fläche dran ist, macht das natürlich lieber vor dem Waschen, weil er ja dabei ganz schön einstaubt.
Jisiah will einfach lernen, bisher hatte er nicht die Chance.
Eine kleine Gruppe von SchülerInnen hat von 6.30 bis 7.00 freiwillig „Extra Classes“, um auf eine Prüfung vorbereitet zu werden, die Ende November stattfindet.
Bis um 7 sollten dann die Mädchen, die den süßen Frühstücks-Brei für alle auf einer offenen Feuerstelle kochen, fertig sein, damit alle vor dem Schulunterricht etwas Warmes in den Bauch bekommen, manchmal verzögert sich das ein wenig.


Unterricht

Um 8 Uhr läutet einer die Schulglocke und alle SchülerInnen stellen sich in einer bestimmten Reihenfolge im Freien auf. Dann wird gemeinsam gebetet und die ghanaische Nationalhymne gesungen, das gehört einfach in Ghana dazu, wobei das immer ein anderer Schüler vorspricht oder anstimmt, übrigens alles in Englisch, nicht in Fanti, der Sprache der Region, denn die Baobab-Schule ist eine weiterführende (Privat-) Schule, und in allen Schulen, die auf die Grundschule aufbauen, wird die Amtssprache Englisch gesprochen. Dabei spielt es keine Rolle, dass die meisten Baobab-SchülerInnen zuvor keine Grundschule besuchen konnten, weil das Geld dafür nicht da war, oder der Besuch nur rudimentär  war.
John, ganz links, wurde von der Matter zu Baobab gbracht, weil sie einfach nicht mehr wusste, wie sie ihn ernähren sollte.
Schließlich werden noch ein paar Informationen verkündet oder auch Ermahnungen verteilt und dann wechseln alle schnell ihren Platz und es geht klassenweise in die 4 Klassenzimmer.
Übrigens, es gibt nur 4 Stunden a 45 Minuten Unterricht im Klassenzimmer am Vormittag, um 12 ist schon wieder alles vorbei. 


Der Berufsschul-Unterricht

Aber nach dem Mittagessen um  12.30 Uhr  beginnt der praktische Unterricht, der dann bis 15.30 Uhr dauert. Da können die Schüler und Schülerinnen Kenteweben, Batiken, Nähen, Schreinern, Rattan-Möbelbau, Fahrradreparatur und Beadsherstellung (recycelte Glaspulverperlen) lernen.
Nach 16 Uhr beginnt die Freizeit, irgendwann wird geduscht und um 17.30 Uhr gibt es es warmes  Abendessen. 

3 warme Essen am Tag bei Baobab - davon träumen Millionen von Kindern in Afrika!


Um 18 Uhr fängt es an, immer dunkler zu werden. Ghana liegt am Äquator, da gibt es fast keine Dämmerung, es wird schlagartig dunkel.
Es soll ein Holzscheid aufgerichtet werden, sie machen ein richtiges Gaudi daraus - schön.
Ab 19 Uhr ist es stockdunkel, aber seit 2014 sind Stromkabel zu allen Häusern auf dem Gelände unterirdisch verlegt.  Von 18.30 - 19.30 gibt es wieder „Extra Classes“ als Vorbereitung für einige SchülerInnen auf die „Foundation-Prüfung". Alle anderen haben "Englische Konversation" mit unseren Freiwilligen aus Deutschland.
Danach gehen die SchülerInnen in ihre jeweiligen Häuser und bereiten sich für die Nacht vor. Um 21 Uhr wird das Licht gelöscht.


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