Buschbrand
die frühere Kente-Werkstatt mit Reetdach |
Die Jahreszeit Anfang März
im Jahr 2011 haben sie für ihr Vorhaben gut gewählt, Regen gab es schon seit Monaten nicht
mehr und alle Vegetation ist trocken, vieles geradezu verdorrt.
Sie
postieren sich mit Gewehren an zwei Stellen und warten einfach ab. Es dauert
nicht lange, da kommen schon die ersten aufgeschreckten kleinen Buschtiere aus
dem brennenden Gestrüpp und wollen sich in Sicherheit bringen, doch sie laufen
den beiden Männern geradewegs vor die Flinte und werden deren leichte Beute.
Nach
wenigen Minuten haben sie so viele Tiere erlegt, wie sie auf ihren Mopeds
mitnehmen können und sie brausen davon, bevor jemand sie wegen ihrer Schießerei
zur Rede stellen kann.
Es ist
allerlei kleines Viehzeug dabei, vielleicht auch ein Flughund, lässt sich alles
gut auf dem Markt in Cape Coast oder in Komenda verkaufen und ihr Einkommen für
die nächsten 2 Wochen ist wieder gesichert.
Baobab wird vom Buschfeuer in Mitleidenschaft betroffen
Die Dininghall samt Küche brennt ab. |
Doch die
strohbedeckten Dächer können 2011 den feinen Funken des Buschbrandes nicht
lange widerstehen, dann brennen beide Häuser lichterloh und setzen nun auch die
Büsche und Bäume ringsum in Brand, die doch bisher so gut Schatten gespendet
hatten.
Die Baobab Culture Troupe verliert alle Instrumente und Kostüme
Diesem
Flammenheer fallen weitere Häuser zum Opfer, die Küche samt ‚Dining Hall’ (unten auf dem Bild), auch
das gerade neu gebaute Haus mit all den Trommeln und wunderschönen Kostümen und Accessoires für
die ‚Baobab Culture Troupe’ und eine ebenfalls mit Stroh bedeckte 'Kente-Werkstatt', in der die Jugendlichen
nachmittags einen Beruf des Webers lernen.
Rückschlag und Wiederaufbau dank Nachbarhilfe und Spenden
Dorfbewohner
aus dem naheliegenden Kissi kommen zum Löschen der Brandherde, damit das Feuer
nicht auch noch auf ihr Dorf übergreift. Es gibt auch ein Feuerwehrauto im
nächsten Ort, aber der einzige Fahrer mit dem Autoschlüssel in der Hosentasche
hat frei und muss erst gesucht werden.
Mühsam ist
der Wiederaufbau, Spenden aus Deutschland trudeln ein, aber es ist ein großer
Rückschlag für die ‚Baobab Children Foundation’.
Ein Rundhaus ist auf dem alten Fuindament neu entstanden. Die alten Pfeiler sollen an die Vergangenheit erinnern. |
Vieles ist
schon wieder aufgebaut. An die abgebrannten ersten Rundhäuser erinnern nur noch
die stehengebliebenen Eckpfeiler aus Beton.
In der
Ferne sehe ich wiederholt Buschfeuer und komme auch immer wieder an verbrannten
Flächen vorbei.
Edith de Vos, die Chefin von Baobab in Ghana, lässt auf ‚Fanti’ im Radio
Aufrufe verkünden, doch endlich mit der Brandrodung aufzuhören, sie erinnert auch an den verheerenden Brand im Jahr zuvor, aber die Worte
verhallen ohne sichtbare Wirkung.
Regenwald
Ein Bauer brennt direkt neben dem Baobabgelände Gestrüpp ab. |
Aber die
Menschen drangen im 20. Jh. immer weiter vor, fällten die Geld bringenden
Mammutbäume, erfüllten den Menschen der reichen Länder den Wunsch nach schönem
Tropenholz, rodeten den Urwald und legten Felder für die eigene Versorgung an.
Mango- und
Kakaobäume wurden gepflanzt.
Flughunde
Die
Flughunde, seit Jahrtausenden unbehelligt lebend im Regenwald, wurden immer
mehr ihres natürlichen Umfeldes beraubt, der Mensch rückte ihnen mit seinen
Feldern auf die Pelle. Flughunde schienen für den Menschen auch gänzlich ungefährlich,
sie greifen nicht an, fressen kein Fleisch. Gut, sie holen sich, wo ihr
Regenwald, ihr angestammtes Gebiet nun so geschrumpft ist, eben die Früchte von
den Bäumen der Bauern. Und manch ein Kind freut sich über eine angeknabberte
Frucht, die ein Flughund fallen lässt, wenn des nur gelingt, dieses Tier
aufzuschrecken. Mit einem Gewehr erlegt oder mit Netzen eingefangen landen
immer mehr Flughunde in den Kochtöpfen der Armen Mittel- und Westafrikas, das Fleisch
schmeckt ganz gut, uns würde es an Hühnerfleisch erinnern.
Ghana in West-Afrika |
Ein
unlösbares Problem entsteht, wenn es einem Krankheitserreger gelingt, vom Tier
auf den Menschen überzuspringen. So lässt sich die Malaria nie mehr ausrotten,
denn das Virus dazu lebt in malariaverseuchten Mücken. Unmöglich ist es, alle
Mücken auf der Welt zu töten, um eine weitere Ansteckung der Menschen mit
Malaria zu verhindern. Also schlucken wir Menschen z. B. ’Malarone’, eine
Anti-Malaria-Pille, wenn wir nach Afrika reisen und/oder reiben uns mit
giftiger Salbe ein, damit uns kein Moskito mit Malaria ansteckt.
Respekt vor der Natur
Aber wir
Menschen eröffnen den Viren noch ganz andere Möglichkeiten, indem wir immer
mobiler werden, durch die ganze Welt reisen und unser Hab und Gut auf dem
Globus hin und her transportieren. Ebola ist also kein Problem von Guinea,
Sierra Leone oder Liberia. Es könnte heute Abend schon ein Problem von Ghana
sein und morgen ein Problem von uns Menschen in Deutschland.
Ebola ist
auch ein Problem der Globalisierung und die Konsequenz unserer Art zu leben –
heute – jedes einzelnen hier und sonst wo
in der Welt.
Danksagung
Ich danke Amrai Coen und Malte Henk für ihre Ebola-Recherche, wofür sie extra ins Ebola-Gebiet nach West-Afrika gereist sind. In "Die Zeit" vom 23.10.2014 haben sie darüber einen aufschlussreichen Artikel gesetzt, wofür ich ihnen hiermit danken möchte. Viele ihrer fachlichen Infos sind mit in diesen Artikel eingeflossen.
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