Eindrücke während eines Aufenthalts bei Baobab in Ghana
Volontäre sind bis zu einem Jahr bei Baobab, wir vom Vorstand des dt. Baobab-Vereins waren auch schon alle mehrere Wochen oder Monate vor Ort und haben dort mitgearbeitet. Wie verändert einen dieser Aufenthalt? Hier ein kleiner persönlicher Einblick von mir:
Ich kann es Zufall nennen oder eben einen Weg, der mich nun
gerade hier oder dorthin gebracht hat, aber ich glaube, es ist in erster Linie immer
die eigene noch im Unklaren liegende Geschichte. Geschrieben wird die
Geschichte gar nicht von mir, sondern viel mehr von all dem, was mir hier
widerfährt, was mir auffällt, worüber ich stolpere.
Die Mädchen spielen mit Jessica |
Einige
Baobab-Kinder nennen mich hier „Madam Bib, my grandma“, andere hängen sich an
mich oder drängen sich in meinen Arm. Einige zupfen nun schon sicherlich zum 5
x an meiner hellen Haut, ohne dass es mir lästig wird und ich lasse hier Dinge
zu, die sich meine SchülerInnen in Deutschland nicht herausnehmen dürften. Aber
hier erscheint es mir richtig. Ich glaube, ich hätte z. B. als Kind auch gerne
mal an einer dunklen Haut gezupft.
In den Kindern und Jugendlichen von Baobab und in ihren
Eltern begegne ich manchmal meiner Familie, meinen Geschwistern und auch manch einem Schüler meiner
bisherigen Schultätigkeit, einem, dem ich helfen konnte oder auch einem, wo ich wohl versagt habe.
Schlank sein
Lizbeth und Joyce |
Hier sind die älteren Geschwister für die jüngeren zuständig, immer, ohne Ausnahme. Erst fand ich das hart an der Grenze zur Kinderarbeit, wenn eine Sechsjährige ihre einjährige Schwester auf dem Rücken trägt. Aber ich musste auch mit 10 Jahren mit dem kleinen Bruder im Kinderwagen losziehen und geschadet hat es mir nicht, es hat ein Verantwortungsgefühl für den Bruder entstehen lassen. Aber vielleicht hinkt der Vergleich auch.
Die Gerüche Afrikas
Die Armut hier sehen, sich irgendwie mit ihr arangieren,
die nicht enden wollenden Düfte Afrikas zu seinen machen, die guten natürlich, ja, gerne, immer, kein Problem, die Gewürze,
die Früchte, das Meer, die Gräser, die Blüten.
Aber 'Afrika riechen' heißt auch die Nase vor den Abwasserkanälen in Städten wie Cape Coast oder sonst wo auf dem Kontinent zu verschließen. Dieses Zuhalten der Nase als immer wieder notwendiger Schutz, um in einer Stadt wie dieser seine Lebensfreude nicht zu verlieren: Einfach den Atem anhalten, solange man über so eine Rinne drübersteigen muss, um bloß nicht zu riechen, was da alles am Straßenrand in dieser Rinne so schwemmt.
Aber 'Afrika riechen' heißt auch die Nase vor den Abwasserkanälen in Städten wie Cape Coast oder sonst wo auf dem Kontinent zu verschließen. Dieses Zuhalten der Nase als immer wieder notwendiger Schutz, um in einer Stadt wie dieser seine Lebensfreude nicht zu verlieren: Einfach den Atem anhalten, solange man über so eine Rinne drübersteigen muss, um bloß nicht zu riechen, was da alles am Straßenrand in dieser Rinne so schwemmt.
Die Abwasserkänäle in Cape Coast sind nur teilweise notdürftig mit Holzbrettern überdeckt. Es stinkt! |
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