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Freitag, 20. März 2015

„Fufu“ mit Soße und Ähnliches


Das Essen in Ghana

Coconutssoße wird hergestellt.
 Es ist gar nicht so einfach, über das Essen in Ghana zu schreiben, denn vieles, was am Straßenrand an Ständen angeboten wird, sollte ein Europäer lieber meiden, weil sein empfindlicher Magen mit dem Essen oder mit dem Wasser, was zur Zubereitung benötigt wurde, Probleme bekommen könnte.

Aber vieles konnte ich beobachten, wusste dann aber meist nicht, welche Zutaten dafür verwendet wurden. 

Kassawa und Yam

Die Wurzeln werden geschält.
Ich glaube, Ghanaer essen gerne eine Art Kloß mit einer roten oder braunen Soße. Zwischen den Klößen gibt es große Unterschiede: So kann der Kloß aus „Kassawa“, das ist eine größere Wurzel, oder aus Mais hergestellt sein. Aber er kann auch aus „Plantain“, das sind Kochbananen,  oder aus „Yam“ entstehen.
Natürlich gibt es auch noch Reis im Land, die daraus entstehenden „Riceballs“ sind eine weitere sättigende Beilage für die Soße.

Plantain und Fufu

 
Grace stampft die Wurzeln und George hilft (2012).
Zur Zubereitung der verschiedenartigen Klöße wird die Grundsubstanz gestampft, gemahlen, gekocht oder auch mal geröstet.
Jeder, der schon mal in Ghana war, hat noch das stundenlange Stampfen von „Plantain“ oder „Kassawa“ im Ohr, daraus wird das allseits beliebte „Fufu“ hergestellt, das als das Nationalgericht Ghanas bezeichnet werden könnte.

Überall in den Dörfern kann man Frauen oder Töchter vor ihrer Hütte oder im Innenhof sitzen sehen und in einer Schale oder Mörser die genannten Zutaten stampfen und die Masse immer wieder wenden sehen.

Vorbereitungen zuum Herstellen der Soße

Rote Soßen mit Chilli

Der so entstandene klebrige Klos ist in ganz Ghana sehr beliebt und wird mit einer scharfen oder feurigen Soße serviert. Neben Tomatenmark, Pfeffer und Chilli kann die Familie es sich manchmal auch leisten, etwas Fisch oder Fleisch zur Soße bzw. zur Suppe dazu zu geben.
Gemüse ist eher seltener darin zu finden.

 

 

Essen mit der reinen Hand

In der Dininghall beim Essen (2012)
 Mit der „reinen“ Hand, also mit rechts wird ein Stück vom Kloß so genommen, dass sich damit die Soße aufnehmen lässt, ein Löffel ist traditionell nicht notwendig.
Die linke Hand hat auf dem Tisch nichts zu suchen, sie ist für die unreinen Tätigkeiten vorbehalten. Auch ein Besucher sollte sich an die Aufgabenteilung der Hände halten, wenn er nicht Ablehnung spüren will.

Frittierte Yamstücke

Lebt man schon länger in Ghana und kann seinem Magen schon mehr zumuten, dann kann man auch auf eigene Gefahr frittierte Yamstücke, Teigbällchen oder Obst am Straßenrand kaufen. Bananen oder gekochte Eier kann man unbedenklich essen, alles, was eine Schale hat, kann fast nicht mit Schmutz in Berührung gekommen sein.
Bananen und Eier am Stand in Kissi

Sehr viel wird auch Weißbrot am Straßenrand angeboten, an das viele Essen von diesem weichen Brot muss man sich erst gewöhnen, falls man in Deutschland zuvor viel Vollkornbrot gegessen hat, und verschlingen wird man es, falls man mal eine zu scharfe Soße erwischt hat.

Dienstag, 3. März 2015

Can you help a boy with muscle dystrophy?

Bright 2012
Bright, die Baobab boy with muscle dystrophy, asked his doctor: Can you give me new muscles, can you install new muscles in my body?

Here you can find Brights story.

And in the last days a letter arrived me and Bright called for help:

"I'm getting weaker and weaker, so please Mum, if you can look for help in any way for me. To help me in my sickness..."

I'm not a doctor, I'm only an author, but I can publish his letter. Maybe samebody can help him. I hope it.

Here is his letter:

"Dear Madam Bib,
whenever I took my pen to write to you, I allways became so excited because I'm going to speak to my mother whom I have seen you for the past two or threee years ago.

How is life Mum? I hope you are doing well like in the olding days and everything is good lay, almitghty God.
Bright and his best friend Emmanuel Frimpong make
plastic sachets. (2013)

We are doing well here. I always thank you for the gifts you always give them to me and my brother all days.

Mum, I finished writing my "Foundation Exams" on last year in December 18th 2014. The exams were in two parts, the practical and the academics. The academic exam was in threee syllabus which is Maths, English and Entrepreneurship (T-S-T).
I choose Art as my practical, so I wrote exams about it.

And this will change my life in future. 

Collins + Bright with blue T-Shirts. (2014)
I'm still schooling in Baobab. My brother Collins  has also join me in the Art class and at the same in Cane and Bamboo.
I'm looking forward to write my trade test one in this year and when I pass, I will write the two in the following year that is 2016.
After that I can go to Senior High School.

But Mum, I'm getting weaker and weaker, so please Mum, if you can look for help in any way for me. To help me in my sickness issue which is not helping my studies.

Thank you for your brightness, lovely, hopeful and the kindness you are showing me and my family.

Yours faithful Bright Mensah"

Bright Mensah, Baobab Children Foundation, Post Office Box AD 534, Cape Coast
E-Mail to Bright: ghana@baobab-children.de

1. Kommentar:
Eine Ärztin hat in einem Kommentar  auf einen auf deutsch erscheinenden medizinischen Infodienst hingewiesen. Danke für den Hinweis auf diesen Link:

Einige medizinische Infos zur Muskeldystrophie

Donnerstag, 26. Februar 2015

The Baobab Tree in Madagascar and Africa

Vom 23. Februar 2015 für zumindest eine Woche, aber vielleicht auch wesentlich länger, läuft in der Mediothek von Arte ein sehenswerter Film über den Affenbrot-Baum "Baobab", Namensgeber für unser Projekt in Ghana "Baobab Children Foundation".
Klicke den folgenden Link an und nach einem kurzen Vorfilm beginnt der eigentliche Film:

The Baobab Tree


Sollte das nicht funktionieren, dann folgenden Link kopieren und selber aufrufen:
http://www.arte.tv/guide/de/040226-000/baobab?autoplay=1

Mittwoch, 21. Januar 2015

Can you read? Kannst du lesen?


Können alle Afrikaner(innen) lesen? 

Was soll diese Frage?! Natürlich! Und wer es nicht kann, ist selber schuld!!

Kinder sind nie schuld. 

Aber kein Kind ist schuld, wenn es etwas nicht kann.
Warum können so viele Kinder in Ghana und anderswo nicht lesen?

In Ghana ist die Grundschule umsonst!

 
Seit 2012 hängen die Buchstaben des Alphabets samt einem Symbol in der Dining Hall
über den Köpfen der Baobab-Jugendlichen. (Foto 2014)
Das ist gut.
Aber nicht umsonst sind die Schuluniform samt Halbschuhen,  die Schulbücher, die Stifte, die Hefte.
Barfuß darf man eine Schule einfach nicht betreten, mit Flip-Flop auch nicht! 
Na, dann sind alle Kinder von Armen vom Schulbesuch ausgeschlossen, die dafür einfach kein Geld übrig haben.

Viele Jugendliche konnten nicht lesen, als sie zu Baobab kamen.


Jeder Buchstabe hat einen Laut.
Immer wieder kommen 12-Jährige zu Baobab, die nicht schreiben und nicht lesen können. Und mit 12 Jahren fällt es schwer, das zuzugeben. Sie haben gelernt, das zu verheimlichen, es soll nicht auffallen, sie mogeln sich durch.

Was ist Lesen?

Aber eigentlich wissen sie auch nicht so richtig, was Lesen genau ist. Denn in Ghana ist es bei den großen Klassen üblich und auch gar nicht schwer, Texte auswendig zu lernen.
Da in den Klassen viele Kinder sind, lassen die Lehrkräfte die SchülerInnen sehr viel im Chor sprechen. Oder sie müssen alle nacheinander etwas vorlesen, dann können es aufmerksame SchülerInnen weiter hinten in der Kette auch bald auswendig.

Wenn ich einen Text auswendig aufsagen kann, dann kann ich wohl lesen.



Später wurden sie als Alphabet-Kette
in die Dininghall ghängt.

Bei Baobab hat mich eine Schülerin stolz zu sich ins Zimmer gerufen und mir angeboten, sie wolle mir etwas vorlesen. Als Lehrerin konnte ich diese Demonstration gar nicht ausschlagen.
Ich bekam das Buch zum Mitlesen und Lizbeth las eine Seite eines Schulbuches fast fehlerfrei vor. Als ich ein wenig mehr hören wollte, bekam ich zur Antwort, sie könne nur diese Seite lesen.
Lizbeth wusste gar nicht, dass Auswendiglernen nicht gleich Lesen ist.

Viele Analphabeten bei Baobab wussten gar nicht, dass jeder Buchstabe einen Laut (oder mehrere) hat, den man sich erschließen könnte.

NFE - Non Formal Education

Joyce lernt beim NFE-Lehrer Raphael den Zusammenhang zwischen Buchstabe und Laut.
In Fanti gibt es noch einen zusätzlichen Buchstaben. (Foto 2012)
Ghanaische Experten der 'NFE' kamen deshalb zu Baobab, um in der  vertrauten Sprache der Region, in Fanti,  genau dies zu vermitteln. In Fanti weiß jeder Jugendliche, wie alle Pflanzen der Umgebung heißen, er kennt z. B. alle Baumarten. In Fanti kann er alle Begriffe stolz sagen.
Mit einer speziellen NFE-Methode kann jede(r) den Zusammenhang von Buchstabe und Laut begreifen. 

Wenn das klar ist, dann geht das nach ein paar Wochen auch in der ungewohnten Schulsprache der weiterführenden Schule: in Englisch. Beginnt man aber den gleichen Sachverhalt in der Amtssprache Englisch zu vermitteln, dann ziehen sich dieselben Jugendlichen zurück, denn in Englisch sind sie unsicher, da kennen sie die meisten Begriffe nicht, da heißt z. B. jeder Baum einfach nur: tree.

Eine neue Welt erschließt sich.

Einfache Texte können bald gelesen werden. Man ist nicht mehr ausgeschlossen. Ganz neue Dimensionen eröffnen sich.
Ein Bilderbuch mit kleinen Begleitsätzen wird nicht nur von einem Mädchen verschlungen. Gleich mehrere Mitschüler schauen über die Schulter.
Ein Buch interessiert alle.          Foto von Susan Sh. (2014)

Wer lesen kann, ist glatt im Vorteil!



Dienstag, 6. Januar 2015

"Baobab Children Foundation" in the Central Region of Ghana


The NOG is founded in 2001

The Baobab-Student Albert Owusu
painted the Baobabtree. (2012)
„Baobab Children Foundation" is an NGO founded in 2001, which has established a training centre with an integrated school in 2005, in order to strengthen the rights of children. 20-30 Ghanaian and Edith de Vos are operating the institution.
As a partner of the German „Friends of Waldorf Education"  and as a result of the German “Weltwärts” program, "Baobab Children Foundation" welcomes four volunteers a year.

Ghana


The farmer is siting in front of his cottage
in the village Anweem. (Photo 2012)
During the first decades of the 20th century, Ghana has been able to turn their profit from cultivating cocoa and gold mining into a, in Africa unique, development of their infrastructure (streets, harbours, hospitals and schools). At times Ghana even used to be the worlds strongest exporter of cocoa. In 1957 the country was the first nation all over black Africa, gaining independence. The first president was Nkruma. 1967, just ten years later Ghana experienced its first revolt. The following period was marked by constant changes between a civil and a military government, as well as financial mismanagement and corruption. Thus the successful times for the Ghanaian economy came to an end. A period of famine during the 1980’s finally demanded searching for help in the Western world and following the associated requirements set by the IWF.  In 1993 the country obtained a democratic constitution.

Despite a dept relief and a temporary rise of export figures, 

You do everything outside. (Photo: Felix 2014)
the misery of many children remained a dramatic challenge. Children living in the streets, neglected teenagers, who were often not even sent to school or had to leave school, because they couldn’t pay school fees.

Former farm workers and housekeepers, mothers in their teens and illiterate youngsters prompted a group of people to do something against it and therefore found the „Baobab Children Foundation“.
That's Lizbeth, a wonderful student of Baobab. (2012)
The youngsters attending „Baobab Children Foundation“ often suffer from aggression and a deeply torn self-esteem. Therefore it is the main aim of the initiative, to point out a path to the future, which is not lacking perspective, to the children and teenagers. Thus it is of utmost importance to support the young people with their search for a profession.

Currently 70 students aged 12 to 20 attend Baobab School, studying arithmetic and learning how to read and write. In order to teach practical skills to their students, the initiative offers a variety of courses, including carpentry, cycle repairing, weaving, sewing, batik making, stitching, woodcarving, basket making, beads making, traditional drumming, dancing, and organic agriculture
Baobab is admitting more students with a handicap or an illness. (2014)


 The aim of the teenagers is to obtain a terminated apprenticeship with a public assessment, after four years of training and a practical year. Furthermore, the fostering of their traditional culture is supposed to give them confidence and strengthen their self-esteem through getting in touch with their roots. The school is funded by donations
If you want to sponsor  one child or the school, that would be nice. 

Please send us an e-mail:

In the last years it is a little bit more possible for Baobab to profit from several products of their own. But for the next 3 - 5 years we need your help.

Contact

Edith de Vos in Ghana:    
ghana@baobab-children.de
Germany: Baobab Children Foundation e.V.:
patenschaften@baobab-children.de
Homepage: www.baobab-children-foundation.de


Facebook: www.facebook.com/baobabchildren

Thanks to Jona. I wrote this article with his help.



Sonntag, 21. Dezember 2014

Trotz Muskeldystrophie kann die Freude am Leben gestärkt werden


George rapt  2011 auf der 10-Jahres-Feier von Baobab.

George

Auch wenn George kein Schüler von Baobab war, so  wurde er in seinen letzten Lebensjahren von Baobab so gut wie möglich versorgt. 
2011 legte er auf der 10-Jahres-Feier von Baobab einen unglaublichen Rap hin.

Danke, George Mensah!

Er wusste, er konnte sich auf Baobab verlassen, die Medizin wurde regelmäßig gebracht und wenn ein Krankenhausaufenthalt wieder mal nötig wurde, dann ließ er das über seine beiden jüngeren Brüder wissen.  Baobab übernahm dank eines Paten die Kosten. 
Aber trotz aller Hilfe hatten sich Mitte 2012 lebenswichtige Muskeln so weit zurückgebildet, dass es mit George zu Ende ging.


Inklusion

Bright stellt im Berufsschulunterricht einen Hocker
für die Baobab-Schule her. (2014)
Während in deutschen Schulen jetzt erst versucht wird, die von der UN eingeforderte Inklusion umzusetzen, hat Edith de Vos dies vor Jahren einfach begonnen. Da waren die Wege im Baobab Center noch gar nicht so angelegt, dass man dort mit einem Rollstuhl dort hätte fahren können, da waren die Lehrer nicht dazu ausgebildet, aber die Dringlichkeit einer Aufnahme der ärmsten der Armen war sichtbar.  Als Kind sehr armer Eltern eine Schule besuchen zu können, ist schwer in Ghana, aber arm und dann noch behindert macht einen Schulbesuch oftmals unmöglich. Behinderte werden öfter einfach versteckt oder zumindest im Haus gehalten, könnte ja eine Strafe Gottes sein, denken die einen und andere glauben gar, dass da eine Hexe ihr Werk getan haben könnte. Dabei haben viele nur eine Behinderung, weil sie z. B. in den ersten Lebensmonaten in Ghana keine Polio-Impfung erhalten haben, eine Selbstverständlichkeit in Deutschland. Andere haben Epilepsie und es ist einfach kein Geld da für die Medikamente oder das Wissen, dass dieses Zittern die Folge einer Erkrankung ist, fehlt. 


Bright spielt in seiner Freizeit
gerne das beliebte Brettspiel 'Draft'. (2012)

Bei Baobab leben auch zwei an Muskelschwund erkrankte Brüder.

Muskeldystrophie ist ein genetisch bedingte Erkrankung, für die es bisher noch keine Heilung gibt. In der Familie von George, Bright und Collins haben das 4 von den 8 Kindern, die kleine Schwester wird  sicher auch noch von Baobab aufgenommen werden, jetzt geht sie noch in die Grundschule ihres Dorfes. Baobab hat diverse Untersuchungen für die ganze Familie bezahlt, hat jeden Krankenhausaufenthalt finanziert und hat vor ein paar Jahren die Brüder Bright und Collins aufgenommen und fördert sie seither, soweit das möglich ist.

Ergotherapie im Krankenhaus und im Baobab Center

2012 wurden beide Brüder eine Weile zur Ergotherapie ins Krankenhaus nach Cape Coast gefahren, jeweils ein großer Aufwand, der aber in keinem Verhältnis zur wenig professionellen Betreuung im Krankenhaus stand.
Collins+Bright trainieren ihre Muskeln. (2014)
Schließlich wurde in den Werkstätten von Baobab ein Laufgestell aus Metall nachgebaut und die Übungen konnten auch im Baobab Center durchgeführt werden. Ein gespendeter Hometrainer stand zur gleichen Zeit für Übungen des Bruders zur Verfügung.

Als eine ausgebildete Ergotherapeutin als Volontärin bei Baobab anfing, konnte der immer weiter fortschreitende Muskelabbau weiter verlangsamt werden. Es gibt halt nur die Möglichkeit, die für die beiden Jungen sehr anstrengenden Bewegungen so in Spiele und ihren Interessen entsprechende Aktivitäten zu verpacken, dass sie ihr schmerzhaftes Training durchziehen. 


Wenn Bright nicht mehr Fußball spielen kann, dann
bemalt er wenigstens das Boyshostel. (2012)
Beide Jungen sind sehr beliebt bei ihren Mitschülern und es fällt dadurch auch nicht schwer, sie trotz ihrer Bewegungs-Einschränkungen immer wieder in die Aktivitäten der anderen Jugendlichen einzubeziehen.  Wenn Bright zu seinem großen Bedauern nun schon viele Jahre nicht mehr selbst Fußball spielen kann, so malte er 2012 mit großer Hingabe auf das Jungenwohnheim ein beeindruckendes Fußballfeld und schaut nun den anderen beim Spiel vom Spielfeld-Rand aus zu. 


Da es den Brüdern schwer fällt, für das Essen an der Theke anzustehen, bringen das wie selbstverständlich in einer Familie die gesunden Baobab-Jugendlichen für sie mit. Fällt Collins das  Laufen zu schwer, dann trägt ihn einer der anderen von einem Haus zum anderen.

Bright im Rollstuhl und Collins rechts dahinter (2014)
Bright hat sehr lange die Benutzung eines Rollstuhl hinausgeschoben, im Herbst 2014 hat er sich endlich damit abgefunden und sitzt nun zufrieden drin, es ist aber auch ein Rollstuhl mit allen Raffinessen.
Bright gehört im Berufsschulunterricht zu den besten Schülern. Die praktische Prüfung in Kunst war ein Kinderspiel für ihn, er malt schon, seit er bei Baobab ist, bei Adjei Sowah und entwickelt sich ständig weiter.


National Vocational Training Institute

Zusammen mit 4 anderen Baobab-Schülern hat Bright im Dezember 2014 die 'NVTI'-Prüfung gemeistert, im Januar wollen sie weiter machen. Damit werden nun ein Teil der Jugendlichen den Unterricht und die Ausbildung bei Baobab mit staatlich anerkannten Prüfungen abschließen, ein neuer Meilenstein in der Anerkennung der Baobab-Schule in Ghana!

Trade Test

Collins trainiert und Bright macht eine Pause. (2014)
Nun will Bright sich auch noch dem 'Trade Test' stellen, das wird wesentlich schwieriger. Dafür wird Baobab 1 x in der Woche speziell dafür ausgebildete Lehrer in Center holen. Es ist schön zu sehen, dass ihn die Krankheit nicht niederdrückt, sondern dass er sich und den anderen zeigen will, was alles in ihm steckt.

Falls jemand etwas für die Bezahlung dieser zusätzlichen Lehrerstunden für Bright und seine 4 Mitstreiter beisteuern will, einfach mit dem Stichwort 'Trade Test' an unser normales Baobab Children Foundation Konto schicken:
IBAN: DE68 6809 0000 0017 2380 00
BIC: GENODE 61 FR1

Medase! Danke!
Collins 
Dem etwas jüngeren Collins geht es – wie heißt es so schön: den Umständen entsprechend, mal besser, mal schlechter. Die Volontäre arbeiten mit ihm und sie finden, er sei die letzte Zeit fit gewesen.

Collins ist stolz auf seine guten Kettenverschlüsse. (2014) 
Wie Bright ist auch Collins sehr zuverlässig. Wenn samstags Ketten für den Baobab Shop aufgefädelt werden, dann lässt man gerne von Collins die Verschlüsse an den Ketten anbringen, seine Ketten halten, da ist auf ihn Verlass.

Besuchen Bright und Collins ihre Mutter und die jüngere Schwester Linda, so fährt Baobab sie nicht nur hin, sondern gibt auch immer einen Sack Lebensmittel mit, es ist nichts da und da die Schwester auch diese Erkrankung in sich trägt, muss gut für ihre Ernährung gesorgt werden.

Bright und Collins haben Paten, denen wir hiermit auch Danke sagen. Baobab würde gerne noch mehr Kinder und Jugendliche mit einem Handicap aufnehmen, wenn, ja wenn wir dafür Paten finden. Schreiben Sie an folgende E-Mail, wenn Sie an einer Patenschaft interessiert sind:

patenschaften@baobab-children.de 

Vielen Dank!

 Wenn ihr diese Geschichte per E-Mail weiterschicken wollt, so einfach unten links den kleinen Briefumschlag mit schwarzem Pfeil anklicken und ab geht's.

Sonntag, 14. Dezember 2014

Der Film "Timbuktu" wird jetzt in Programm-Kinos gezeigt


 Nun ist der Spielfilm  Timbuktu in den Programm-Kinos der deutschen Städte angelaufen - wirklich sehenswert, bitte nicht verpassen! 

Abderrahmane Sissako

Der Regisseur A. Sissako, 1961 in Mauretanien geboren und seit 1990 in Frankreich lebend, hat sich das aktuelle Thema der Eroberung Malis durch islamische Fundamentalisten vorgenommen. Die Stadt Timbuktu war 2012 eine Weile von islamistischen Rebellen eingenommen worden und lieferte dem Regissuer damit den Titel für den Film. Es ist aber weder ein Film gegen den Islam, denn auch die Einwohner Malis gehören dieser Religion an noch ein Film über einen Bürgerkrieg und erst Recht kein Thriller.

Niemand in diesem Teil von Mali kann sich den neuen Vorschriften entziehen.

Die radikalen Vorschriften der Eroberer aber verändern das Leben der Beduinenfamilien in der Wüste von Mali, aber auch das Leben der Bewohner Timbuktus, einer einst blühenden Stadt und bedeutender Knotenpunkt im Nordwesten Afrikas
Timbuktu in Mali
Plötzlich sollen die bisher sehr selbstbewusst agierenden  Fischhändlerinnen in der Stadt z. B. ihre Hände durch Handschuhe bedecken, ein Unding beim Ausnehmen der Fische auf dem Markt. Während die Fischhändlerin noch lauthals Paroli bietet, ist für viele ein Aufbegehren gegen die rigiden Vorschriften der neuen Machthaber zu gefährlich. 

Musik als Teil des Lebens

Aber eine Gesellschaft lässt sich nicht einfach alles verbieten, die Bedürfnisse suchen sich Wege, um gelebt zu werden. So ist Musik nicht mehr erlaubt, aber junge Leute wollen sich mithilfe der Musik ausdrücken und eine Weile kommen ihnen die islamischen Wächter auch nicht auf die Schliche. Während  die jungen Leute schließlich entdeckt und festgenommen werden, weil sie gemeinsam musiziert haben, denn Musik gehört nun zu den verbotenen Lastern, gelingt ihnen die Unterdrückung ihrer eigenen Bedürfnisse nicht vollständig. 

Auch die Eindringlinge sind Menschen mit Wünschen und Bedürfnissen

Da wird schon gerne mal eine Zigarette geraucht und Fußball kann auch von ihnen nicht einfach abgelehnt werden, er hat ihnen wohl früher auch viel Spaß bereitet. So werden die Eindringlinge auch in ihrer Ambivalenz gezeigt, auch sie sind nicht nur Zerstörer einer Jahrhunderte alten Tradition, sondern sie sind auch Menschen mit persönlichen Bedürfnissen.
Doch gleich wird wieder ihre Gefährlichkeit deutlich, wenn sie nicht warten bis sie z. B. - wie es bisher in Mali Brauch war - einen Vater um die Hand der Tochter bitten können, sie teilen nur harsch ihren Besitzanspruch auf die junge Tochter mit und es muss gar nicht gezeigt werden, wie diese „Brautwerbung“ ausgehen wird. Jeder Zuschauer weiß es.

Die Wirkung des Films

Der Film erklärt nichts mit Worten, er klagt nicht an, er zeigt nur mit einer oft beängstigenden Ruhe, wie tief die Macht der Islamisten in das Leben jedes Einzelnen eindringt. Eine langsame Ermüdung macht sich breit bei den Alteingesessenen. Der Zuschauer kann sich dem nicht entziehen, er nimmt im Laufe des Films immer mehr wahr.
Eine im ganzen Film immer wieder ins Bild kommende Beduinenfamilie zerbricht aber nicht an diesen neuen gewalttätigen Machtverhältnissen, sondern letztlich an den verletzten männlichen Gefühlen des Familienvaters.
Zum Erzählen dieser Familiengeschichte werden nur wenige Wörter verwendet, viel mehr ist diese tragische Entwicklung abzulesen auf ihren Gesichtern, auf die der Kameramann lange seine Kamera richtet.

Empfehlung

Ein bemerkenswerter Film, schauen Sie sich den an, die Programm-Kinos in Ihrer Umgebung könnten den Film jetzt zeigen.