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Sonntag, 21. Dezember 2014

Trotz Muskeldystrophie kann die Freude am Leben gestärkt werden


George rapt  2011 auf der 10-Jahres-Feier von Baobab.

George

Auch wenn George kein Schüler von Baobab war, so  wurde er in seinen letzten Lebensjahren von Baobab so gut wie möglich versorgt. 
2011 legte er auf der 10-Jahres-Feier von Baobab einen unglaublichen Rap hin.

Danke, George Mensah!

Er wusste, er konnte sich auf Baobab verlassen, die Medizin wurde regelmäßig gebracht und wenn ein Krankenhausaufenthalt wieder mal nötig wurde, dann ließ er das über seine beiden jüngeren Brüder wissen.  Baobab übernahm dank eines Paten die Kosten. 
Aber trotz aller Hilfe hatten sich Mitte 2012 lebenswichtige Muskeln so weit zurückgebildet, dass es mit George zu Ende ging.


Inklusion

Bright stellt im Berufsschulunterricht einen Hocker
für die Baobab-Schule her. (2014)
Während in deutschen Schulen jetzt erst versucht wird, die von der UN eingeforderte Inklusion umzusetzen, hat Edith de Vos dies vor Jahren einfach begonnen. Da waren die Wege im Baobab Center noch gar nicht so angelegt, dass man dort mit einem Rollstuhl dort hätte fahren können, da waren die Lehrer nicht dazu ausgebildet, aber die Dringlichkeit einer Aufnahme der ärmsten der Armen war sichtbar.  Als Kind sehr armer Eltern eine Schule besuchen zu können, ist schwer in Ghana, aber arm und dann noch behindert macht einen Schulbesuch oftmals unmöglich. Behinderte werden öfter einfach versteckt oder zumindest im Haus gehalten, könnte ja eine Strafe Gottes sein, denken die einen und andere glauben gar, dass da eine Hexe ihr Werk getan haben könnte. Dabei haben viele nur eine Behinderung, weil sie z. B. in den ersten Lebensmonaten in Ghana keine Polio-Impfung erhalten haben, eine Selbstverständlichkeit in Deutschland. Andere haben Epilepsie und es ist einfach kein Geld da für die Medikamente oder das Wissen, dass dieses Zittern die Folge einer Erkrankung ist, fehlt. 


Bright spielt in seiner Freizeit
gerne das beliebte Brettspiel 'Draft'. (2012)

Bei Baobab leben auch zwei an Muskelschwund erkrankte Brüder.

Muskeldystrophie ist ein genetisch bedingte Erkrankung, für die es bisher noch keine Heilung gibt. In der Familie von George, Bright und Collins haben das 4 von den 8 Kindern, die kleine Schwester wird  sicher auch noch von Baobab aufgenommen werden, jetzt geht sie noch in die Grundschule ihres Dorfes. Baobab hat diverse Untersuchungen für die ganze Familie bezahlt, hat jeden Krankenhausaufenthalt finanziert und hat vor ein paar Jahren die Brüder Bright und Collins aufgenommen und fördert sie seither, soweit das möglich ist.

Ergotherapie im Krankenhaus und im Baobab Center

2012 wurden beide Brüder eine Weile zur Ergotherapie ins Krankenhaus nach Cape Coast gefahren, jeweils ein großer Aufwand, der aber in keinem Verhältnis zur wenig professionellen Betreuung im Krankenhaus stand.
Collins+Bright trainieren ihre Muskeln. (2014)
Schließlich wurde in den Werkstätten von Baobab ein Laufgestell aus Metall nachgebaut und die Übungen konnten auch im Baobab Center durchgeführt werden. Ein gespendeter Hometrainer stand zur gleichen Zeit für Übungen des Bruders zur Verfügung.

Als eine ausgebildete Ergotherapeutin als Volontärin bei Baobab anfing, konnte der immer weiter fortschreitende Muskelabbau weiter verlangsamt werden. Es gibt halt nur die Möglichkeit, die für die beiden Jungen sehr anstrengenden Bewegungen so in Spiele und ihren Interessen entsprechende Aktivitäten zu verpacken, dass sie ihr schmerzhaftes Training durchziehen. 


Wenn Bright nicht mehr Fußball spielen kann, dann
bemalt er wenigstens das Boyshostel. (2012)
Beide Jungen sind sehr beliebt bei ihren Mitschülern und es fällt dadurch auch nicht schwer, sie trotz ihrer Bewegungs-Einschränkungen immer wieder in die Aktivitäten der anderen Jugendlichen einzubeziehen.  Wenn Bright zu seinem großen Bedauern nun schon viele Jahre nicht mehr selbst Fußball spielen kann, so malte er 2012 mit großer Hingabe auf das Jungenwohnheim ein beeindruckendes Fußballfeld und schaut nun den anderen beim Spiel vom Spielfeld-Rand aus zu. 


Da es den Brüdern schwer fällt, für das Essen an der Theke anzustehen, bringen das wie selbstverständlich in einer Familie die gesunden Baobab-Jugendlichen für sie mit. Fällt Collins das  Laufen zu schwer, dann trägt ihn einer der anderen von einem Haus zum anderen.

Bright im Rollstuhl und Collins rechts dahinter (2014)
Bright hat sehr lange die Benutzung eines Rollstuhl hinausgeschoben, im Herbst 2014 hat er sich endlich damit abgefunden und sitzt nun zufrieden drin, es ist aber auch ein Rollstuhl mit allen Raffinessen.
Bright gehört im Berufsschulunterricht zu den besten Schülern. Die praktische Prüfung in Kunst war ein Kinderspiel für ihn, er malt schon, seit er bei Baobab ist, bei Adjei Sowah und entwickelt sich ständig weiter.


National Vocational Training Institute

Zusammen mit 4 anderen Baobab-Schülern hat Bright im Dezember 2014 die 'NVTI'-Prüfung gemeistert, im Januar wollen sie weiter machen. Damit werden nun ein Teil der Jugendlichen den Unterricht und die Ausbildung bei Baobab mit staatlich anerkannten Prüfungen abschließen, ein neuer Meilenstein in der Anerkennung der Baobab-Schule in Ghana!

Trade Test

Collins trainiert und Bright macht eine Pause. (2014)
Nun will Bright sich auch noch dem 'Trade Test' stellen, das wird wesentlich schwieriger. Dafür wird Baobab 1 x in der Woche speziell dafür ausgebildete Lehrer in Center holen. Es ist schön zu sehen, dass ihn die Krankheit nicht niederdrückt, sondern dass er sich und den anderen zeigen will, was alles in ihm steckt.

Falls jemand etwas für die Bezahlung dieser zusätzlichen Lehrerstunden für Bright und seine 4 Mitstreiter beisteuern will, einfach mit dem Stichwort 'Trade Test' an unser normales Baobab Children Foundation Konto schicken:
IBAN: DE68 6809 0000 0017 2380 00
BIC: GENODE 61 FR1

Medase! Danke!
Collins 
Dem etwas jüngeren Collins geht es – wie heißt es so schön: den Umständen entsprechend, mal besser, mal schlechter. Die Volontäre arbeiten mit ihm und sie finden, er sei die letzte Zeit fit gewesen.

Collins ist stolz auf seine guten Kettenverschlüsse. (2014) 
Wie Bright ist auch Collins sehr zuverlässig. Wenn samstags Ketten für den Baobab Shop aufgefädelt werden, dann lässt man gerne von Collins die Verschlüsse an den Ketten anbringen, seine Ketten halten, da ist auf ihn Verlass.

Besuchen Bright und Collins ihre Mutter und die jüngere Schwester Linda, so fährt Baobab sie nicht nur hin, sondern gibt auch immer einen Sack Lebensmittel mit, es ist nichts da und da die Schwester auch diese Erkrankung in sich trägt, muss gut für ihre Ernährung gesorgt werden.

Bright und Collins haben Paten, denen wir hiermit auch Danke sagen. Baobab würde gerne noch mehr Kinder und Jugendliche mit einem Handicap aufnehmen, wenn, ja wenn wir dafür Paten finden. Schreiben Sie an folgende E-Mail, wenn Sie an einer Patenschaft interessiert sind:

patenschaften@baobab-children.de 

Vielen Dank!

 Wenn ihr diese Geschichte per E-Mail weiterschicken wollt, so einfach unten links den kleinen Briefumschlag mit schwarzem Pfeil anklicken und ab geht's.

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