Das Essen in Ghana
Coconutssoße wird hergestellt. |
Es ist gar nicht so einfach, über das Essen in Ghana zu
schreiben, denn vieles, was am Straßenrand an Ständen angeboten wird, sollte
ein Europäer lieber meiden, weil sein empfindlicher Magen mit dem Essen oder
mit dem Wasser, was zur Zubereitung benötigt wurde, Probleme bekommen könnte.
Aber vieles konnte ich beobachten, wusste dann aber
meist nicht, welche Zutaten dafür verwendet wurden.
Kassawa und Yam
Ich glaube, Ghanaer essen gerne eine Art Kloß mit einer
roten oder braunen Soße. Zwischen den Klößen gibt es große Unterschiede:
So kann der Kloß aus „Kassawa“, das ist eine größere Wurzel, oder aus Mais
hergestellt sein. Aber er kann auch aus „Plantain“, das sind Kochbananen, oder aus „Yam“ entstehen.
Natürlich gibt es auch noch Reis im Land, die daraus
entstehenden „Riceballs“ sind eine weitere sättigende Beilage für die Soße.
Plantain und Fufu
Zur Zubereitung der verschiedenartigen Klöße wird die
Grundsubstanz gestampft, gemahlen, gekocht oder auch mal geröstet.
Jeder, der schon mal in Ghana war, hat noch das
stundenlange Stampfen von „Plantain“ oder „Kassawa“ im Ohr, daraus wird das
allseits beliebte „Fufu“ hergestellt, das als das Nationalgericht Ghanas
bezeichnet werden könnte.
Überall in den Dörfern kann man Frauen oder Töchter vor
ihrer Hütte oder im Innenhof sitzen sehen und in einer Schale oder Mörser die
genannten Zutaten stampfen und die Masse immer wieder wenden sehen.
Vorbereitungen zuum Herstellen der Soße |
Rote Soßen mit Chilli
Der so entstandene klebrige Klos ist in ganz Ghana sehr
beliebt und wird mit einer scharfen oder feurigen Soße serviert. Neben
Tomatenmark, Pfeffer und Chilli kann die Familie es sich manchmal auch leisten,
etwas Fisch oder Fleisch zur Soße bzw. zur Suppe dazu zu geben.
Gemüse ist eher seltener darin zu finden.
Essen mit der reinen Hand
In der Dininghall beim Essen (2012) |
Mit der „reinen“ Hand, also mit rechts wird ein Stück
vom Kloß so genommen, dass sich damit die Soße aufnehmen lässt, ein Löffel ist
traditionell nicht notwendig.
Die linke Hand hat auf dem Tisch nichts zu suchen, sie
ist für die unreinen Tätigkeiten vorbehalten. Auch ein Besucher sollte sich an
die Aufgabenteilung der Hände halten, wenn er nicht Ablehnung spüren will.
Frittierte Yamstücke
Lebt man schon länger in Ghana und kann seinem Magen
schon mehr zumuten, dann kann man auch auf eigene Gefahr frittierte Yamstücke,
Teigbällchen oder Obst am Straßenrand kaufen. Bananen oder gekochte Eier kann
man unbedenklich essen, alles, was eine Schale hat, kann fast nicht mit Schmutz
in Berührung gekommen sein.
Bananen und Eier am Stand in Kissi |
Sehr viel wird auch Weißbrot am Straßenrand angeboten, an
das viele Essen von diesem weichen Brot muss man sich erst gewöhnen, falls man
in Deutschland zuvor viel Vollkornbrot gegessen hat, und verschlingen wird man
es, falls man mal eine zu scharfe Soße erwischt hat.